

Jacobitorstraße 1
Textquellen: Stadtarchiv Osterode · Textfassung: Heike Grobis · Fotos: Kristina Schimpf
Die Straße zum ehem. Jacobitor beginnt dort, wo sie selbst, der Rollberg, Obere Neustadt und Burgfrieden zusammentreffen und eine wichtige Kreuzung gebildet haben – zum Schlossbezirk, zum Rollberg und über diesen zur Altstadt. Eigentlich ist sie ein Teilstück der (heutigen) Straße Obere Neustadt. Am 1.12.1850 zerstört ein Brand die Häuser Rollberg 43-47 und sowie Jacobitorstraße 1 und 3. Nach dem Brand wird die Straße dort etwas verbreitert und die Fluchtlinie begradigt.
Das Wohnhaus ist ein traufenständiger, dreistöckiger und dreigeschossiger Fachwerkbau auf mittelhohem, riemchenverkleideten Sockel, teilunterkellert.
Das OG von 1850 zeigt Fachwerkkonstruktionen, geschlossene und Fenstergefache abwechselnd, jedes der geschlossenen Gefache ist durch zwei Riegel in drei kleinere Gefache geteilt und zu jedem Fenster gehört ein Brüstungs- und ein Sturzriegel.
Das Dachgeschoss mit Schleppgaupe stammt von 1963; seitdem dient das Haus als Wohn- und Geschäftshaus. Die Wandteile seitlich der Schleppgaupe sind je zwei Gefache breit, diese Gefache wiederum durch einen Riegel geteilt.
Zum Haupthaus gehört ein eingeschossiger, massiver Anbau mit Flachdach, unterkellert und vom Ladenlokal aus zugänglich.
Der erste Vorgängerbau stammte aus dem 16. Jh. Als Besitzer des heutigen Gebäudes werden erwähnt 1851 Gastwirt August Wolf, der das Haus nach dem Brand wiederaufbaute, 1853 ein Bäckermeister, 1862 ein Leinewebermeister, 1896 ein Lederfabrikant, ab 1923 Familie Schrader.